von Martin Brands
Programmhefte gab es in Mönchengladbach zu Spielen der Borussia nachweislich schon kurz nach dem Kriege, keines davon bewies jedoch eine längere Lebensdauer, geschweige denn vom Kaliber des Fohlen Echos. Teilweise wurden die Stadionzeitungen von Verlegern aus dem Ruhrgebiet zu besonderen Spielen der Oberliga West hergestellt, fernab also vom Geschehen in Mönchengladbach. So erschienen zum Europapokalspiel von 1960 gegen die Glasgow Rangers im Düsseldorfer Rheinstadion gleich vier verschiedene Programmhefte, darunter mit der Borussen-Vorschau auch das offizielle Heft des Vereins. Ein Durcheinander, welches aus Mangel an erhalten gebliebenen Exemplaren kaum zu durchschauen ist. |
Nach dem Aufstieg von 1965 tauchte Borussia erstmals in die elitäre Welt der Bundesliga ein. Programmhefte waren dort, im Gegensatz zur Regionalliga, bei anderen Vereinen gang und gäbe, oftmals von den Stars der jeweiligen Klubs herausgegeben und vertrieben. Durch die Einnahmen der Werbeanzeigen ein willkommenes Zubrot für den umgarnten Spieler, zumal Gehaltszahlungen noch einer Beschränkung unterlagen.Kein geringerer als Günter Netzer brachte Ende Oktober 1965, also erst zum fünften Heimspiel der ersten Bundesligasaison, das FohlenEcho auf den Weg. Für die Redaktion konnte er mit Otto E. Schütz einen engagierten, jungen Redakteur der heimischen Presse für das Projekt von 8 Seiten Umfang im ungebräuchlichen Format von 17 x 24,5 cm gewinnen. Ungewöhnlich war auch die Wahl der Farbe auf der Titelseite: Rot! Die ersten Hefte fanden übrigens einen prominenten Nachahmer: In München kam wenig später Nationalelfspezi Franz Beckenbauer mit einem frappierend ähnlich gestalteten Bayern-Echo heraus. |
Schon im 2. Jahrgang wechselte man auf das etablierte DIN-A4-Format und doppelter Seitenanzahl, mit mehr Raum für Textbeiträge, die Farbe der Titelseite blieb dennoch rot. Erstaunlich war die Erscheinungsweise in dieser Saison. Zu fast allen Spielen am Bökelberg gab es ein FohlenEcho. Die einschneidende Veränderung erfuhr das Heft allerdings erst im dritten Jahrgang. Mit der Ausgabe gegen Hannover 96 vom 30.09.67 übernahm Borussia das bis dahin eher bescheidene FohlenEcho als offizielle Vereinszeitung und frischte es sowohl inhaltlich als auch äußerlich entsprechend auf. Für den Text zeichnete sich nun lange Jahre der Sportjournalist Wilhelm August Hurtmanns aus, der sich hinter dem Pseudonym SPECTATOR verbarg und die Pressearbeit für Borussia im Alleingang erledigte. Die Präsentation der Titelseite mit der grünen Leiste am linken Heftrand und der Borussen-Raute als Signet sollte sich die nächsten 15 Jahre nicht ändern. |
Erst in den 80er Jahren wurde man mit wechselnden Gestaltern und Redakteuren nach dem Tode Hurtmanns im Oktober 1984 langsam experimentierfreundlicher. Er hinterließ eine Lücke, die zunächst nur schwer zu schließen war. Ab 1983/1984 ließ man auch das alljährliche Saisonvorstellungsheft als FohlenEcho-Extra laufen. 1988 zierte erstmals ein Farbfoto die Titelseite und zu Beginn der Saison 1991/1992 erhielt das Cover ein modernes Ganzseiten-Foto. Als Folge kostete das Fohlen-Echo nun, abgesehen von Mailand ’74, zum ersten Mal Geld. Den Einführungspreis von DM 2,00 gegen Duisburg reduzierte man zwar schnell auf DM 1,00, doch vier Jahre später waren zwei Mark unumgänglich. Eine gute Idee währte leider nur eine Saison: 1996/97 legte man dem FohlenEcho ein vierseitiges FohlenEcho-Junior bei, in dem sich die vielen Jugendmannschaften vorstellen konnten. |
Seit den letzten vier Ausgaben der Saison 1996/1997 wählte man schließlich, fast unbemerkt, auch eine neue Vertriebsform. Seit dem kann man das Fohlen-Echo für aufgedruckte DM 2,90 schon im Vorfeld im Zeitschriftenhandel als sogenannte Handelsausgabe mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren erwerben. Um die Preisdifferenz zu kompensieren wurden zunächst Kleinigkeiten aus dem Fan-Sortiment beigelegt, ab der Nr. 5 der Saison 1997/1998 tauschte man jedoch eine vereinsinterne Werbeseite gegen ein Miniposter aus und die Titelseite erhielt eine spezielle Stempelung. |
Ein neues Zeitalter in Punkto Programmgestaltung ließ Borussia nun im Februar 1998 anbrechen. Seit der Nr. 13 erscheint das Fohlen-Echo komplett in Farbe und wurde vollkommen neu gestaltet. Für die Redaktion ist derweil seit seinem Amtsantritt am 01.01.1997 Mediensprecher Holger Rathke verantwortlich.Ergänzung:Holger Rathke verläßt zum Ende der Saison 1998/1999 nach zweieinhalb Jahren Dienstzeit Borussia Mönchengladbach und wechselt zum Eishockeyclub Kölner Haie. Der ebenso redegewandte wie gut informierte Kölner wird wohl eine große Lücke bei der Borussia hinterlassen. Als 23jähriger Newcomer verhalf er schon 1985 dem Kölner Geißbock Echo zu neuem Format und Ansehen.Stand: Juni 2006 |
von Günter Strysio
Die Ära Markus Aretz (wird ergänzt!)
Im Sommer 1999 hat Markus Aretz im Alter von 33 Jahren den Job des Pressesprechers und Leiter der Medienabteilung bei Borussia Mönchengladbach übernommen! Zu diesem Zeitpunkt war Borussia gerade in die 2. Bundesliga abgestiegen und stand finanziell kurz vor der Insolvenz.Der gebürtige Mönchengladbach Borussia-Fan hat zunächst die Diplomatenlaufbahn im gehobenen Dienst des Auswärtigen Amtes verfolgt! Später studierte er Politik und Geschichte in Köln, um seinen beruflichen Aufstieg vorzubereiten. Als Sportreporter bei der Rheinischen Post erhielt er ein Volontariat und später eine Redakteursstelle in der Sportredaktion, bevor er von Stephan Schippers – heutiger Geschäftsführer, der ebenfalls 1999 zu Borussia kam – als Pressesprecher und Leiter der Medienabteilung von Borussia Mönchengladbach abgeworben wurde.Im Jahre 2016 wurde Markus Aretz Direktor Unternehmenskommunikation und ist seit 2022 Geschäftsführer bei Borussia Mönchengladbach.Stand: Juni 2023 |